Hauptstadtkater

9. November 2025

Schlaf ist göttlich und der schläfrige Trump

Schlafen, schlummern, chillen: Das ist Leben in Perfektion. Für mich. Really. Zwei Drittel des Tages verbringe ich – verbringt meine Spezies Statistiken zufolge – angeblich mit Schlafen. Bei mir ist es mehr. Bei Coco weniger. Viel weniger. Noch. Deswegen gleicht das sich in der komischen Statistik eben doch aus. Ich weiß nur: Schlafen ist göttlich. Und Schlummern, eine Art Vorstudium, ein einziges Spektakel an Ausbrüchen meiner Fantasie. Und alles natürlich voll gechillt.

Nun eigentlich schlafen auch Menschen gerne. Wenn ich so meine Leute sehe. Kommen abends zwar offenbar nur schwer in ihre Betten, morgens – oder mittags – aber offenbar noch schwerer raus. Es gibt aber auch Menschen, die sehen Schlaf offenbar als Makel an. Als Schwäche. Wie US-Präsident Donald Trump. Vollkommen bekloppt. Denke ich so. So unentspannt. Nicht gechillt eben.

Trump bezeichnete seinen Vorgänger Joe Biden immer wieder despektierlich als „Sleepy Joe“ – „Schläfriger Joe“. Weil der bei einigen seiner Auftritte so wirkte, als ob er gleich wegdämmern würde. Nun ist Trump selbst erwischt worden. Auf Videos und Bildern ist zu sehen, wie er auf einer Pressekonferenz über Preissenkungen für Abnehm-Medikamente im Weißen Haus mit Müdigkeit zu kämpfen scheint, er sich die Augen reibt, die ihm immer wieder zufallen.

Und ich denke so: Why not? Der Mann ist ein Greis. 79 Jahre. Reist ständig um die Welt. Hat bestimmt Jetlag. Hat Probleme. Mit dem russischen Präsidenten. Mit dem chinesischen Präsidenten. Mit seinem Volk. Da würde auch jeder 35-Jährige mal einen Powernap machen.

Tja, nun ist die Häme über Trump groß. Weil ihm eben das widerfährt, was er bei Biden so kritisierte.  Weil er Bidens Müdigkeit als Symptom für fehlende Fitness für das Amt des Präsidenten brandmarkte. Nun, ich denke so, das zeigt mal wieder: Menschen sind böse.“Dozy Don is back“ – also „der schläfrige Don ist zurück“, höhnen sie nun. Und wieder kann ich es kaum fassen: Denn wie kann man sich nur darüber lustig machen, dass jemand anders schläft.

Schlafen ist so nice. Auf eine noch höhere Ebene wird es gehoben, wenn der Einschlaf-Vorgang mit Kuscheln einhergeht. Beispielsweise mit meiner Nuria. Die heute noch da ist. Aber morgen müde nach Freiburg abdampft. Oder mit meiner Bruna . Oder Diego.

Und in solchen Momenten werde ich ganz milde. Kann sogar gönnen. Denn auch Coco liebt Kuscheln. Und so toleriere ich, dass Coco gar mit Diego knutscht. Oder mit meiner Alea. Denn Chillen, Schlafen, Schlummern sollte für alle sein. Sagt der schläfrige Hauptstadtkater. Der über euch wacht. Leute, jetzt chillt. Knutscht. Für einen noch besseren Schlaf. Und ein besseres Leben.

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