Blick eines unbestechlichen Katers auf die Korrupte Ukraine

Jedes Lebewesen ist korrupt. Oder zumindest korrumpierbar. Mehr oder weniger. Behaupte ich mal. Moi beispielsweise. Ich sage zwar selbstbewusst: Kater – und Katzen – sind eigentlich nicht bestechlich. Also auch ich nicht. Was an den Genen unserer Spezies liegt. Die nach absoluter Unabhängigkeit verlangen. Danach, entgegen den Erwartungen zu handeln. Aber klar – es gibt ein großes Aber…
Ich habe natürlich längst gecheckt, dass, wenn ich mich so verhalte, wie beispielsweise Felix das will, ich davon profitieren kann. In Form von Leckerli. Und Würstchen. Und – da ich kein Kostverächter bin: Spiele. Ich. Manchmal. Sein. Absurdes. Spiel. Mit. Und tue, was er so erwartet.

Mein Schwenk – zur Ukraine. Das Leben dort ist und bleibt bitter. Seit mehr als dreieinhalb Jahren wird das Land massiv von Russland angegriffen. Werden Menschen getötet, Krankenhäuser, Gebäude, Kraftwerke zerstört. Die Ukraine hält dagegen – bildet die Speerspitze des Westens gegen die imperialen Gelüste des Kremldespoten Putin.
Der offen sagt, die Eroberung der Ukraine sei nicht alleiniges Ziel. Vielmehr wolle er Russland wieder zur sowjetischen Größe führen. Und ich denke: Kann nicht gut gehen. Denn dafür müsste er sich die Nato-Verbündeten Estland, Lettland und Litauen einverleiben.

Nun, die Ukraine, die den Krieg nur wegen der westlichen Milliarden-Hilfen führen kann, gilt trotz Reformen immer noch als einer der europäischen Staaten mit der höchsten Korruptionsanfälligkeit. Nun ist ein krasser neuer Skandal öffentlich geworden. Betroffen von den Ermittlungen sind ehemalige und amtierende Regierungsmitglieder. Und ich sehe: Jubilierende Gegner der Militärhilfen, die sich bestätigt sehen: Westliches Steuergeld versickere in ukrainischen „Sümpfen“. Behaupten sie. Und verlangen ein Ende der Förderung.
Immerhin: Es gibt Reaktion auf den Fall. Der ukrainische Justizminister, der in den Skandal drinzustecken scheint, wurde seines Amts entbunden. Auch die Energieministerin trat zurück. Hintergrund: Beim für den Betrieb der Kernkraftwerke zuständigen Staatskonzern sollen Bestechungsgelder geflossen sein – für den Bau von Schutzvorrichtungen um Energieanlagen. Es soll auch um Schmiergeldzahlungen im Rüstungsbereich gehen.

Als Hauptverdächtiger gilt ein enger Vertrauter des ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Und ich denke so – viel schlimmer geht`s nimmer. Skandal kurz vor dem Winter bei einem Energieunternehmen. Wo viele Ukrainer ohne Licht und Wärme auskommen müssen, weil die Russen Anlagen zerstört haben. Und nun müssen die ukrainischen Bürger sehen, dass sich Regierungsbeamte offenbar selbst bereichert haben.


Ach Mensch, denke ich so. Verheerend. Setze mich in Hauptstadtkater-Pose. Wie von Felix gewünscht. Kassiere die Leckerli ab. Mehr als gedacht. Lasse generös Coco profitieren. Und denke so: Klar, ist auch so was wie Bestechung. Aber für den guten Zweck. Für Fotos, gegen Hunger. Win-Win. Sagt der unbestechliche Hauptstadtkater. Der über euch wacht. Und jetzt: Chillt, Leute.