Kuschel as kuschel can und Überraschungsbesuch meiner Nuria

Manchmal wäre ich gerne ein Köter. Ich tätige diese – tatsächlich, räume ich ein – überraschende Aussage in gänzlich nüchternem Zustand. Bin zurechnungsfähig. Really. Denn: Wenn es um das Zeigen von Freude geht – dann weiß ich, dass das kein Lebewesen besser kann als Köter.
Wie gerne hätte ich heute kötergleich gejault, gefiept, gesabbert, gewedelt, hyperventiliert. Allein: Es liegt nicht in meinem Naturell. Und so schleiche ich mich vor, als es an der Pforte zu meinem Revier schellt. Erwarte einen Postboten. Um dann zu erschauern. Zu erstarren. Denn da steht sie. Sie, meine Liebe. Meine Nuria. Die ich seit drei Wochen nicht mehr geschnüffelt habe.
Sie ist hier. Will mich überraschen. Unangekündigt aus Freiburg gekommen. Und das ist so nice. So supernice. So Euphoria. Und ich realisiere mal wieder: Überraschungen können auch positiv sein. Und so will ich heute dabeibleiben. Bei den positiven Erzählungen. Und Überraschungen.



Und komme zu Angelina Jolie. US-Hollywoodstar. Die reiste überraschend in die umkämpfte südukrainische Stadt Cherson. Um mithilfe ihrer Prominenz aufzuzeigen: In der Ukraine herrscht weiter brutaler Krieg. Auch wenn nicht täglich über das Leid in dem Land berichtet wird, über den alltäglichen Drohnen- und Raketenbeschuss durch Russland.
Und die Menschen vor Ort – sie leiden. Sie brauchen Hilfe. Ich. Bewundere. Diese. Frau. Wie sie sich da nahe der Front mit kugelsicherer Weste in einem Keller eines Kinderkrankenhauses stellt und Kinder trifft. Während jederzeit Drohnen auf sie regnen können.



Für mich ist auch meine Bruna eine Heldin. Sie kuschelt mich. Trotz Baby Coco. Das sich ständig in den Vordergrund spielt. Spüre ich. Dass ich die Nummer eins meiner Bruna bin. Und so erstrahle ich, als sie heute spätabends erschöpft aus der Staatsoper zurückkommt. Und mich auf den Arm nimmt.
Meine Bruna ist weniger erschöpft durch die Oper Romeo und Julia. In der die Heldin überraschend blauen Haare hat und deutlich jünger als ihr Geliebter ist. Wie meine Bruna findet. Sondern erschöpft durch den einen Kilometer langen Spurt vom Schloss zur Oper. Um pünktlich da zu sein zum Start. Weil zuvor zwei Busse ausgefallen waren. Das nun allerdings ist wenig überraschend. In Berlin. Für Berlin. Denke ich so.



Nun, heute ist der Tag, an dem ich Überraschungen lieben will. Und ich jumpe voller Leidenschaft auf den Schoß meiner Nuria, meiner Super-Überraschung. Kuschel as kuschel can ist angesagt. Und überraschend kann ich heute auch mal gönnen. Dass Diego sich Coco widmet. Oder Coco Diego.
Egal, wie auch immer. Hauptsache Toleranz. Sagt der überraschte, kötergleiche Hauptstadtkater. Der über euch wacht. Und sagt: Jetzt chillt, Leute.