Zweifel an King Trump und königliche Betreuung für mich

Kater wie ich. Finden Überraschungen. Eigentlich ziemlich ungeil. Manchmal aber, manchmal entdecke auch ich – besser nie doktrinär sein. Denn – wenn es einem schlecht geht – kann die Überraschung durchaus was Positives sein.
Heute beispielsweise: Ich bin – abgesehen von Coco – seit Stunden alleine. Weil meine Bruna mit ihren Alten nach Barcelona abgehauen ist und Diego mit Freunden in Lübeck weilt. Nuria ist sowieso weg. Irgendwo in Stockholm, Freiburg oder Rom. Kurz: Es ist extrem trübe. Endzeitstimmung. Bei mir. Und es ist auch noch köterkalt hier. Im Revier.
Und dann: Geht plötzlich die Pforte auf. Und Josephine, die Freundin Lauras, kommt reinspaziert. Welch Aura. Die Frau ist kater. Really. Ganz anders als meine Alten: Geht auf mich – und auch auf Coco – ein. Spielt mit mir – und Coco. Auf Augenhöhe. Wertschätzend. Zwitschert mit ihrer Stimme. Kuschelt uns. Nicht aus Pflichtgefühl. Sondern: Ich spüre Empathie. Kurz: Alles sehr nice. Mit ihr. Denn ich fühle: Bei ihr bin ich ein King. King Charlie.

Ich fühle mich gestärkt. So gestärkt, einen Blick auf Welt zu werfen. Und auch da gibt es Überraschendes, das ich nice finde. In den USA haben tatsächlich Hunderttausende, wohl mehrere Millionen, demonstriert: Gegen ihren Präsidenten Donald Trump. Und sein Gebaren. Werfen ihm vor, sich über Gesetze hinwegzusetzen und Macht anzuhäufen, die einem Präsidenten nicht zusteht. Sie protestierten unter dem Motto: Wir wollen keinen King. Und ich denke so: Hej, gar nicht mitbekommen, dass es in den USA Menschen gibt, denen dieser King-Autokrat auf den – sorry – Sack geht.
Trumps Partei, die Republikaner, sind nicht amused über diese Demonstrationen. Behaupten, sie seien eine gefährliche, kommunistische Bewegung. Und: Wenn Trump wie behauptet König wäre, würde er solche Demos gar nicht erlauben. Hui, welch Argument, denke ich so. Trump selbst veröffentlicht auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social ein Bild, in dem er als Pilot eines Kampfjets zu sehen ist, der die Aufschrift „King Trump“ trägt. Er wirft braunen, an Kot erinnernden Schlamm auf die Demonstranten ab.
Puuh, was für ein Niveau, was für eine krude Argumentation der Republikaner. Ich fasse es nur schwer. Bringe mich in Stellung. Lasse mich von der lovely Josephine massieren. König sein kann nice sein, Sagt der genießende King-Hauptstadtkater. Der über euch wacht. Und jetzt, Leute: Chillt. Königlich.