Tag: 2. Oktober 2025

  • 2. Oktober 2025

    Zum Tod Goodalls: Meine Forschungsergebnisse zum Menschen

    Ich bin Forscher. Erforscher der menschlichen Natur. Will aufzeigen, dass der Mensch dem Tier, dem er sich so überlegen fühlt, das er oft verachtet, das er sogar isst, gar nicht so unähnlich ist. Will aufzeigen, dass Mensch – trotz der Massaker, die seine Spezies so oft verübt, durchaus empathisch sein kann. Und liebevoll. Reflektiert sogar. Für meine Forschungen hatte ich ein großes Vorbild.

    Jane Goodall. Die britische Forscherin, die Jahrzehnte mit Schimpansen in Tasmanien in freier Wildbahn lebte. Sie ist tot. Starb mit 91 Jahren. Was mich unendlich traurig macht. Denn sie war großartig, zeigte, dass auch Menschen tierisch sein können. Oder umgekehrt, Tiere menschlich. Im positiven Sinne.

    Sie begab sich auf Ebene der Schimpansen. Interagierte mit ihnen durch Laute und Gesten. Entwickelte Mitgefühl für sie. Behandelte die Affen nicht als Objekte, sondern Subjekte, gab ihnen Namen statt Nummern. Erkannte, dass sie Emotionen empfinden – Trauer, Freude, Eifersucht, Mitgefühl.

    Und ich merkte schnell: Ihre Erkenntnis deckt meine: „Wir haben festgestellt, dass es letztlich keine scharfen Grenzen zwischen Menschen und dem Rest des Tierreichs gibt.“ Sagte sie einst. Und ich stimme zu. Absolut. Grenzen zwischen Tierreich und Menschen gibt es nicht. Kaum. Sage auch ich.

    Denn: Menschen haben Emotionen – wie wir. Wenn ich mich zu Forschungszwecken auf den Arm meiner Leute setze, fühle ich, wie ich positiv wirke. Sie lächeln, entspannen sich, wollen mich touchen, um runterzukommen. Aber ich merke auch, ich muss ihnen Zeit lassen. Sie müssen zur Besinnung kommen. Im Laufrad des Alltags.

    Ich konnte in meinen Forschungen auch zeigen, dass Menschen wie Tiere sehr schnell Ängste entwickeln. Wenn ich meine Krallen ausfahre, lassen sie mich fallen – obwohl ich sie nur zeige. Sie können also antizipieren. Wenn ich an ihrem Bein hochjumpe, um es als Kratzbaum zu nutzen, laufen sie schreiend weg. Und sie nutzen Werkzeuge, zum Essen Messer und Gabel. Kurz: Sie sind intelligent.

    Sie können auch soziale Beziehungen entwickeln. Miteinander. Untereinander. Und sie sind unterschiedlich. In ihrer Art. Ihrem Habitus. Es sind tatsächlich Individuen. Da gibt es beispielsweise meine Bruna. Sie ist unvergleichlich. Ihre Umarmung ist zärtlich, kuschelig, empathisch. Dann Diego: Seine Umarmung ist fest. Stark. Und als Gegenstück Felix: Wie ungeschickt er mich anpackt, wie rüde seine Sprache. Nun ja. So sind sie, die Menschen. Durchaus auch liebenswert. Manchmal.

    Also – quod erat demonstrandum (was damit bewiesen ist): Sie – die Menschen – sind durchaus vergleichbar. Mit uns Katern. Und Katzen. Welch krasse Parallelen.

    Übrigens, liebe Leserin, lieber Leser, meine Forschungsergebnisse teile ich gerne. Anfragen einfach über Insta.

    Und ein letztes Wort an Jane Goodall: Du wirst meine Heldin bleiben. Forever.